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Bundesligafinale: Kevelaers Serie gerissen – Pier gewinnt Erfahrung

Die 1. Bundesliga Luftgewehr hat einen neuen Deutschen Mannschaftsmeister. Im Finale setzte sich der SV Wieckenberg mit 3:2 gegen den SV Pfeil Vöhringen durch. Nach vier Erfolgen in Serie musste sich die SSG Kevelaer beim Bundesligafinale 2024 in Neu-Ulm im Viertelfinale dem SSV Kronau in einem hochspannenden Schlagabtausch geschlagen geben. Auch für die SpSch St. Seb. Pier, die zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte das Finale erreichten, war der Wettbewerb nach der ersten Begegnung vorbei.

Unterschiedlicher könnte die Gemütslage bei einer Niederlage kaum sein. Während man auf Seiten der SSG Kevelaer mit dem Anspruch auf den fünften Titel in Serie in enttäuschte Gesichter blickte, waren die SpSch Pier trotz Aus im Viertelfinale zufrieden mit der abgelaufenen Saison. "Es war für uns ein riesengroßes Erlebnis, zum ersten Mal bei diesem großen Event mit dabei gewesen zu sein. Wir haben dadurch viel Erfahrung gesammelt und gelernt, was wir kommende Saison noch besser machen wollen", so die Pierer Schützin Astrid Au.

Doch eins nach dem anderen: Als Drittplatzierte der Vorrunde aus dem Norden trafen die Rheinländer im Viertelfinale auf den KKS Hambrücken, der sich im Süden den zweiten Platz sicherte. Gespickt mit Top-Schützen wie Robin Walter und Eduard Baumeister war der Gegner bestens aufgestellt und ging dementsprechend auch als Favorit in das Duell – kampflos geschlagen geben wollten sich die Pierer aber keinesfalls. Und sie schlugen sich wacker, an Position fünf gelang Andreas Kögler mit 376 Ringen der Punktgewinn gegen Serhiy Kudrya. Teamkollege Robin Januszek schnupperte ebenfalls an einem wichtigen Einzelpunkt, war bei 372 Ringen aber gegen Teresa Walther um einen Ring unterlegen.

Einen guten Wettkampf absolvierten auch Miriam Jako und Markus Kremser mit 375 bzw. 377 Ringen. Reichten diese Ergebnisse in der Vorrunde noch häufig zu sicheren Punkten, war gegen die bereits genannten Walter (385) und Baumeister (382) leider nichts zu holen. Trotz Niederlage ließen die Pierer Sportschützen die Köpfe nicht hängen, sondern tankten gleich neue Motivation, in der nächsten Saison wieder anzugreifen.

Etwas anders die Lage bei der SSG Kevelaer. Nach vier Meisterschaften in Folge galten die "Tiger" auch in diesem Jahr als Top-Favorit auf den Titel. Diesem Status wurden sie in ihrer Viertelfinal-Begegnung mit dem SSV Kronau durchaus auch gerecht, doch am Ende entschieden Nuancen über Erfolg und Misserfolg.

In einem dramatischen Aufeinandertreffen, das wirklich alles zu bieten hatte und mit Gesamtergebnissen von jeweils 1986 Ringen an Spannung kaum zu überbieten war, fiel die Entscheidung erst nach dem zweiten Stechen! Zuvor hatte sich Alexander Thomas an Position fünf mit 398 zu 393 gegen Lana Wurster durchgesetzt und seiner Mannschaft den ersten Einzelpunkt gesichert. Das sollte es dann zunächst aber schon gewesen sein, denn sowohl Sergey Richter (397) als auch Franka Janßen (396) waren ihren Gegnerinnen Larissa Wegner (400!) und Hannah Göransson (398) unterlegen.

Die Ausgangslage war klar – Kevelaer musste das Stechen auf den beiden übrigen Positionen gewinnen, um in das Halbfinale einzuziehen. Zunächst war Franziska Driessen gefragt, die nach je 396 Ringen gegen Colin Fix die besseren Nerven hatte und bereits im ersten Stechschuss den 2:2-Ausgleich erzielte. Showdown dann im Duell zwischen Anna Janßen und Nele Stark – beide hatten nach den regulären vier Zehnerserien hervorragende 399 Ringe auf der Ergebnisliste stehen. Im zweiten Stechschuss entschied dann der berühmte Millimeter über Sieg und Niederlage. Nele Stark konterte eine 9,9 von Anna Janßen mit einer Zehnerwertung und ließ die Mannschaft des SSV Kronau in laute Jubelschreie ausbrechen.

Die Gemütslage auf Seiten des Titelverteidigers sprach Bände, erst nach einer gefühlten Ewigkeit verließ Anna Janßen den Schießstand, um sich von ihren Teamkollegen und dem mitgereisten Anhang aufmuntern zu lassen. Mit dem Aus im Viertelfinale endet nun also die beeindruckende Siegesserie der SSG Kevelaer, die allerdings sofort klar machte, kommende Saison den nächsten Angriff auf den Titel zu starten.

Fotos: Daniel Höfelmanns

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