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Simon Janßen: "Wir wollen natürlich wieder ins große Finale"

Endlich wird es wieder sportlich: Nach derzeitigem Stand steht die neue Bundesligasaison vor der Tür und die Vereine stecken bereits in der Vorbereitung. In einer neuen Interviewreihe lassen wir Vertreter unserer RSB-Bundesligateams zu Wort kommen, die uns Einblicke in das aktuelle Vereinsgeschehen geben. Den Beginn macht Simon Janßen, Sportleiter des Titelverteidigers SSG Kevelaer.

RSB: Herr Janßen, wie ist die SSG Kevelaer bisher durch die Corona-Krise gekommen?

Simon Janßen: Es war für alle eine schwierige Zeit. Lange war ungewiss, ob dieses Jahr überhaupt noch Wettkämpfe stattfinden. Trainings in üblicher Art und Weise waren nicht möglich und alles war sehr ungewohnt. Dennoch konnten bei der SSG Kevelaer schnell gute Regeln zwecks Trainingsabsprache, Trainingspläne und Trainingsdurchführung ermöglicht werden. Den Kaderschützen wurde jeweils ein eigenes SCATT-Gerät zur Verfügung gestellt, damit diese weiterhin zuhause trainieren konnten.

RSB: Seit wann wird wieder trainiert? Haben sich aufgrund der aktuellen Lage Änderungen oder Umstellungen im Trainingsablauf ergeben?

Simon Janßen: Seit dem 11. Mai konnten wir wieder trainieren. Jeder zweite Stand musste jedoch frei bleiben, um die Abstände einhalten zu können. Somit waren deutlich weniger Teilnehmer bei den einzelnen Trainings möglich und man musste es besser aufteilen. Vor allem waren die Ligatrainings betroffen. In der Vergangenheit haben wir hier immer an Wochenenden mit den Schützen der ersten drei Mannschaften gemischt trainiert. Das war jetzt nicht möglich und wird vor allem den jungen Nachwuchsschützen als Erfahrung fehlen. Es wurde letztendlich mehr individuell trainiert und weniger als Team zusammen.

RSB: Die Bundesliga soll ab Oktober wie geplant stattfinden. Wie groß ist die Vorfreude auf den Wettbewerb?

Simon Janßen: Wir freuen uns sehr auf den Start der Bundesliga. Lange gab es keine Wettbewerbe mehr, wo man sich drauf fokussieren konnte. Dies ist jetzt wieder der Fall und es wird spannend werden, welche Mannschaften sich auf welchem Leistungsniveau befinden. Es wird eventuell auch schwierig werden, sich auf den Zwei-Wochen-Rhythmus einzustellen, weil so lange keine Wettkämpfe mehr waren.

RSB: Nach zwei Meisterschaften in Folge: Steigt der Leistungsdruck auf die Mannschaft, oder ist das kein Thema für Sie?

Simon Janßen: Das ist für die Mannschaft selbst kein Thema. Wir galten in der letzten Saison schon als Favorit und werden es jetzt wahrscheinlich wieder sein. Letztendlich gilt es immer, den Deutschen Meister zu schlagen, und da sind alle Mannschaften höchst motiviert. Wir werden versuchen, uns auf uns selbst zu konzentrieren und unsere Stärken auszuspielen. Das was wir bereits erreicht haben, kann uns keiner nehmen. Dennoch wollen wir natürlich wieder ins große Finale und auch die Vorrunde so gut wie möglich bestreiten.

RSB: Mit welchem Aufgebot startet Kevelaer in die neue Saison? Gibt es Veränderungen?

Simon Janßen: Durch die Corona-Situation ist die Einreise von Sergey Richter ungewiss. Um uns da abzusichern, stehen mit Marco Suppini und Jade Bordet zwei Weltklasseschützen in den Startlöchern. Marco konnte uns im letzten Jahr schon sehr überzeugen und mit Jade konnten wir einen starken weiblichen Neuzugang verkünden. Beide Schützen sind noch sehr jung, wir wollen sie auf ihren Wegen unterstützen und sind uns sicher, dass beide super Leistungen bringen werden. In den weiteren Positionen, welche von den deutschen Schützen belegt werden, wird es keine Veränderung geben. Hier vertrauen wir auf unser Stammteam der letzten beiden Deutschen Meisterschaften. Alle sind noch total motiviert und fokussiert, weshalb es keinen Grund gibt, hier Änderungen vorzunehmen.

RSB: Gibt es sonst noch etwas aus dem Vereinsleben bei der SSG Kevelaer zu erzählen?

Simon Janßen: Nach 15 Jahren als Vorsitzender stand Rudi Joosten bei der am 02.09.2020 durchgeführten Jahreshauptversammlung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt zur Verfügung. Als Herz und Verstand der SSG Kevelaer mit großem Weitblick und nach über 50 Jahren aktiver Trainertätigkeit, unter anderem als langjähriger Landestrainer Gewehr im RSB, wurde er von den Mitgliedern einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Verdienste auch und gerade für die Bundesligamannschaft der SSG Kevelaer hat Franka Janßen anlässlich der Verteidigung des Bundesligameistertitels am 02.02.2020 treffend zusammengefasst. „Ohne Rudi würden wir hier gar nicht stehen!“ Mit dem von ihm geprägten Vereinsmotto „Alles kann, nichts muss – gemeinsam sind wir stark“ wird das Team auch die 10. Bundesligasaison der SSG Kevelaer motiviert angehen.

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