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RSB-Gesamtvorstand tagte digital

Es war sicherlich ein Novum in der Geschichte des RSB. Erstmals tagte ein Gesamtvorstand via Videokonferenz digital. Und dies war durchaus positiv, denn von 35 stimmberechtigten Mitgliedern waren 31 zugeschaltet.

RSB-Geschäftsführer Uwe Pakendorf hatte in der Geschäftsstelle die „Kommandozentrale“ eingerichtet. Hier schaltete sich auch RSB-Präsident Willi Palm dazu. Alle anderen nutzten ihr „Homeoffice“. Das Präsidium war vollzählig zugeschaltet. 12 der 16 Bezirksvorsitzenden waren mit dabei und die übrigen stimmberechtigten Funktionsträger waren vollzählig zugeschaltet.

RSB-Präsident Willi Palm zeigte sich bei seiner Begrüßung sehr erfreut über die starke Beteiligung. In seinem Bericht ging er nochmals auf die Zeit vor Corona ein und erinnerte an die Werte des RSB. Das alles sei aber durch Corona platt gemacht worden. Sportliche, gesellschaftliche und soziale Begegnungen waren plötzlich tabu. Diese massiven Einschränkungen tun natürlich sehr weh. Was bleibt dem RSB als Verband? Es ist die Aufrechterhaltung der Dienstleistungen. Die Ehrenamtler, das Präsidium, aber insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle tun derzeit alles, um den Vereinen in diesen schwierigen Zeiten die erforderlichen und angefragten Unterstützungen zu geben. Eine wichtige Plattform sei die neue Internetseite des RSB. Wichtig ist es aber auch, sich über Möglichkeiten zu verständigen, wie man in dieser schwierigen Zeit den Satzungszweck nachkommen kann.

Mit Blick auf die jüngsten Ereignisse Anfang des Jahres 2020 mit 17 Toten und dem Vorfall in Hessen erinnerte er an die heftige Diskussion zum 3. Waffenänderungsgesetz Ende 2019. Diese Diskussion sei nun vorbei. Er erinnerte auch an den Vorfall in Hessen, wo ein Amokfahrer in einen Karnevalsumzug fuhr und 50 Personen verletzte. Dieses Ereignis könnte künftig Folgen für Versammlungen und Umzüge unserer Schützenvereine haben. Besorgt blickt er auch auf ein mögliches Bleiverbot auf Schießständen. Positiv sei hier nur, dass der RSB in die Voraufklärung intensiv eingebunden sei.

Abstand, Hygiene und Mundschutz sind sicherlich wichtige Kriterien für eine Durchführung der Delegiertenversammlung 2020. Unter diesen Bedingungen wird Ransbach-Baumbach wohl nicht in Frage kommen. Allerdings gibt es mit der Hochzeitsarena in Leichlingen eine geeignete Lokation, wo dies umsetzbar wäre. Man ist hier in guten Gesprächen unterwegs.

Es geht nicht ohne Haushaltssicherungskonzept

RSB-Geschäftsführer Uwe Pakendorf merkte an, dass eine Prognose für das laufende Haushaltsjahr 2020 in weiten Teilen einem Blick in die berühmte Glaskugel gleicht. Deshalb sei es immens wichtig, schnellstmöglich ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) aufzustellen. Dieses HSK wird uns in die Lage versetzen, einen Nachtragshaushalt zu beschließen, der das bisher prognostizierte Haushaltsdefizit von 110.000 Euro nicht weiter vergrößert. Das Präsidium und die Geschäftsstelle haben über diverse Maßnahmenkomplexe gesprochen.  

Dazu zählen unter anderem das Corona-Soforthilfeprogramm des Bundes, eine Deckelung der Seitenzahl des RSB-Journals, die Beantragung von Kurzarbeitergeld und die Auflösung von Arbeitsverträgen. Im letzteren Komplex wurden bereits die Verträge mit Klaus Zündorf und Manuel Bender –jeweils in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen für den RSB seit Jahren tätig– im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst wurden. Bei der Umsetzung des vorgeschlagenen HSK wird sich eine Reduzierung des Haushaltsdefizites ergeben. Es wird eine ausreichende Liquiditätsreserve geschaffen und den Mitgliedsvereinen ein Moratorium für eine Beitragserhöhung ermöglicht. Angedacht ist, dass es in 2021 zu Beitragserhöhungen kommen soll. Diesem Vorschlag folgte die Mehrheit der Stimmberechtigten.

Sportleitung mit neuer Ordnung

Im Rahmen der Überarbeitungen der Satzung und Ordnungen befasste sich der Gesamtvorstand mit einer neu gefassten Sportordnung. Die von Landessportleiter Norbert Zimmermann vorgelegte neue Ordnung für den Sport wurde vom Gesamtvorstand verabschiedet, damit die Sportleitung für die anstehenden Aufgaben gerüstet ist. Neu ist die offizielle Einrichtung des Sportbereiches „Bogensport“.

Seitens des Schützenbezirkes 08 e.V. wurden acht Änderungswünsche eingereicht, die aber überwiegend redaktioneller Art sind, um Begrifflichkeiten anzugleichen. Es wurde beschlossen, diese Änderungen in den Sportausschusssitzungen zu beraten und eine modifizierte Ordnung für den Sport dem Gesamtvorstand erneut vorzulegen.

Ein Punkt war ein Antrag auf Zusammenlegung der Kreise 022 und 023. Dieser Zusammenschluss ist aus rein sportlicher und organisatorischer Sicht sinnvoll und fand die Zustimmung des Gesamtvorstandes.

Personalien: Rücktritt und Bestätigungen

RSB-Präsident Willi Palm informierte den Gesamtvorstand darüber, dass Landesschatzmeister Heinz Markert zum 31. Mai 2020 seinen Rücktritt erklärt hat. Das Präsidium konnte die Vakanz kurzfristig schließen und schlug den bisherigen stellvertretenden Schatzmeister Egon Beckmann als kommissarischen Schatzmeister vor. Die Bestellung erfolgte bei vier Enthaltungen mehrheitlich.

Durch diese Entscheidung musste auch ein neuer stellvertretender Schatzmeister her. Dem Vorschlag Eckhard Wilms folgte die Mehrheit des Gesamtvorstandes bei fünf Enthaltungen. Bestätigt werden musste auch Hildegard Mehlkopf als stellvertretende Landesgleichstellungsbeauftragte. Auch hier bestätigte der Gesamtvorstand mit Mehrheit bei drei Enthaltungen.

Sabine Ley leitet Beitragskommission

Wie aus den Haushaltsberichten zu erkennen ist, wird der RSB nicht darum herumkommen, Beitragserhöhungen und auch Strukturveränderungen in verschiedenen Bereichen vorzubereiten. Sabine Ley wird die Beitragskommission leiten. Ihr zur Seite stehen Eckhard Wilms, Manuela Göbel, Werner Oesterbeck, Werner Eismar, Egon Beckmann, Gustav Hensel, Kai Bolten und Stephan Oesterbeck. Aus der Versammlung heraus wurden noch Gero Keusen, Joachim Mehlkopf und Paul Hastrich vorgeschlagen.

Des Weiteren wurde die Besetzung des Verbandsgerichts mit den Personen Jürgen Kohlheim, Jakob Bochem, Barbara Oesterbeck, Winfried Thiel und Sabine Ley bestätigt. Als Ersatzmitglied steht Peter Winands bereit.

Meldewahrheit durch Nachmelde-Amnestie fördern?

Heiß diskutiert wurde im Gesamtvorstand das Thema Meldewahrheit der Vereine in Sachen Mitgliederzahl. Um hier eine größere Akzeptanz bei den Vereinen und einen höheren Wahrheitsgrad zu erreichen wurde vorgeschlagen, für eine begrenzte Zeit eine Nachmelde-Amnestie zu gewähren. Damit soll erreicht werden, dass zum Beitragsjahr 2021 die Mitgliedszahlen der Vereine stimmig sind. Nach eingehender Diskussion machte RSB-Präsident Willi Palm den Vorschlag, dass die Geschäftsstelle gemeinsam mit Egon Beckmann und Robert van Eisern unter Einbeziehen der Diskussionsergebnisse eine neue Vorlage erarbeitet, die dann innerhalb der nächsten Wochen dem Gesamtvorstand vorgelegt wird.

Nach vier Stunden waren alle relevanten Themen besprochen und die notwendigen Beschlüsse getroffen. Gegen eine Wiederholung einer Videokonferenz sprach sich keiner der Mitwirkenden aus – mal sehen, was wird.

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