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Der 63. Deutsche Schützentag im Heidekreis

Feierliche Stimmung herrschte am Samstagvormittag beim Festakt und der anschließenden Delegiertenversammlung anlässlich des 63. Deutschen Schützentags im Heidekreis in der Heinrich-Kemner-Halle in Walsrode-Krelingen. Nach der Totenehrung, der Ehrung verdienter Schützenschwestern und -brüder sowie der offiziellen Verabschiedung von Olympiasieger Henri Junghänel stimmten die ca. 450 Delegierten der 20 Landesverbände einer Beitragserhöhung von 50 Cent ab 2025 zu.

Ab dem 01.01.2025 steigt der Mitgliederjahresbeitrag um 50 Cent. Das DSB-Präsidium hatte für eine Anpassung geworben, „da die Anforderungen und Erwartungen an den DSB steigen, wir dennoch in gewohnt hoher Qualität unseren Aufgaben im Sinne unserer Mitglieder nachkommen wollen“, so Präsident Hans-Heinrich von Schönfels. Die ausführlichen Berichte der Präsidiumsmitglieder wie auch alle weiteren Informationen zum Deutschen Schützentag sind im digitalen Berichtsheft nachzulesen.

Die Wahlen der Good Governance-Beauftragten Dr. Christa Thiel sowie der Rechnungsprüfer Jochen Willmann und Karl-Heinz Teuscher verliefen wie kleinere Anpassungen der Satzung reibungslos und fanden sehr große Zustimmung.

Vor der „Arbeit“ fand der Festakt mit zahlreichen Redebeiträgen und Ehrungen statt. Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Jens Grote, Landrat des Heidekreises, Luciano Rossi, Präsident des Internationalen Schießsportverbandes ISSF, sowie Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB, waren die hochkarätigen Persönlichkeiten, die dem Deutschen Schützentag durch ihre Grußworte einen würdigen Rahmen verliehen.

In seinem Grußwort betonte Manke die Bedeutung des Schützenwesens in Niedersachsen: „Es ist ein fester Bestandteil der niedersächsischen Kultur, wir sind stolz auf unsere Schützenvereine, und die Schützenfeste sind es, die viele Menschen bewegen.“ Dabei schulten die Tugenden am Schießstand wie Geduld, Ruhe und Geschicklichkeit auch für das gesamte Leben, so der Staatssekretär, der sich zum Schluss bei den anwesenden Delegierten bedankte: „Das ehrenamtliche Engagement ist die Seele des Sports und des Schützenwesens und dafür danke ich Ihnen.“

Landrat Grote, der bereits am Tag zuvor der Schützenfamilie einen großen Empfang bereitet hatte, sagte: „Das Schützen- und Jagdwesen ist unsere DNA im Heidekreis, und deshalb ist es eine gute Wahl, den Deutschen Schützentag bei uns im Landkreis abzuhalten.“

Rossi, der in Begleitung seines Generalsekretärs Willi Grill war, betonte die Bedeutung des DSB in der ISSF: „In keinem anderen unserer insgesamt 163 Mitgliedsverbände hat der nationale Schießsportverband so viele Mitglieder und damit ein so großes gesellschaftliches Gewicht wie in Deutschland. Zudem finden viele unserer Wettbewerbe in Deutschland, namentlich Suhl und München, statt. Die deutschen Gremien- und Komiteemitglieder in unserem Verband leisten herausragende Arbeit, um den Schießsport weiterzuentwickeln und ihm so einen Platz im internationalen Sportgeschehen und vor allem im internationalen Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele zu sichern.“

„Es ist mein erster Deutscher Schützentag, und ich muss gestehen, ich habe bisher etwas verpasst, denn ich habe beim Einmarsch der Fahnen ein Prickeln gespürt, dass man bei einer Mitgliederversammlung im Sport normalerweise nicht hat“, begann Burmester sein Grußwort. Der DOSB-Vorstandsvorsitzende hob die sportliche Bedeutung der Schützen hervor („Die Schützen sind eine tragende Säule des Leistungssports bei Olympischen Spielen und bei nicht-olympischen Wettkämpfen.“), wobei sich der DSB neben dem Leistungssport in besonderem Maße auch im Breitensport engagiere, was die Zahlen von 1,3 Millionen Mitgliedern und 14.000 Vereinen eindrucksvoll belegen. Zum Ende seiner Ausführungen sicherte Burmester dem fünftgrößten DOSB-Mitgliedsverband weiter seine Unterstützung zu: „Den Zusammenhalt in der Gesellschaft und das Wir-Gefühl bestimmt der Sport am nachhaltigsten, und der DOSB wird weiterhin fest an der Seite der Sportschützen stehen. So auch bei der Thematik bleihaltige Munition, bei der wir die Europäische Kommission aufrufen, eine Politik mit Augenmaß zu betreiben.“

Nach der feierlichen Übergabe des Bundesbanners durch Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha, den Gastgeber des letzten „echten“ Deutschen Schützentags 2019, an Jens Grote, Landrat des gastgebenden Heidekreises, wurden die Ehrungen vorgenommen. Zunächst bekam Heino Eckhoff seine Auszeichnung als „Stiller Star des Jahres 2022“. Unter diesem Motto zeichnet der DSB monatlich ehrenamtlich Tätige aus, aus denen dann der Jahressieger gewählt wird. Anschließend erhielten 13 verdiente Schützinnen und Schützen von DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels ihre Auszeichnung für ihre jahrelange ehrenamtliche Arbeit. Fünf davon wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, es ist die höchste Auszeichnung im Deutschen Schützenbund.

Die Liste der Geehrten (im Anhang die detaillierte Beschreibung)

Ehrenmitglieder: Jürgen Sostmeier (Bayerischer Sportschützenbund), Ludwig Mayer (Oberpfälzer Schützenbund), Herta Zeiler (Oberpfälzer Schützenbund), Jens Eberius (Württembergischer Schützenverband), Dr. Dr. Werner Müller (Deutscher Schützenbund)

Goldener Ehrenring: Lars Bathke (Schützenverband Hamburg und Umgegend)

Protektorabzeichen in Gold: Josef Beckmann (Bayerischer Sportschützenbund), Jürgen Grenzer (Hessischer Schützenverband), Friedhelm Wollenhaupt (Hessischer Schützenverband), Hans-Peter Gäbelein (Bayerischer Sportschützenbund), Bernd-Peter Ahlborn (Niedersächsischer Sportschützenverband), Walter Wolpert (Schützenverband Saar), Dieter Schweinlin (Südbadischer Sportschützenverband)

Etwas Wehmut kam bei allen auf, als Henri Junghänel auf die Bühne trat. Der Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016 im Liegendschießen wurde sieben Jahre nach seinem Triumph und sechs Jahre nach seinem Karriere-Ende offiziell verabschiedet. Ein Video-Clip mit seinen größten Erfolgen sowie die Laudatio von Präsident von Schönfels („Du hast uns in deiner Laufbahn unvergessliche Momente geschenkt!“) waren ein würdiger Abschluss, der dem 35-Jährigen sichtlich gefiel.

Die Feierstunde endete mit der Einladung zum 64. Deutschen Schützentag 2025 in Schwäbisch Gmünd. Diese sprachen Schwäbisch Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold und Reinhard Mangold, Präsident des Württembergischen Schützenverbandes, aus.

Fotos: DSB, Uwe Pakendorf

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